Nebelreise
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Bin ich ein Aspie?
Samstag, 27. Dezember 2008, 13:54
Diese Eigenschaften könnten zum Asperger Syndrom passen:

Ich kann es nicht leiden, wenn ich ein Problem aufgeben muss
Beiße mich oft an einem Problem und an der Lösungssuche regelrecht fest. Kann nicht loslassen ohne Erfolg zu verspüren!
Es kann dann auch bis spät in die Nacht dauern, obwohl man am nächsten Morgen wieder raus muss.

Schlechte (Grob-) Motorik, schlechte Koordination
Als Kind diagnostizierte man mir gestörte Feinmotorik und Konzentrationsschwäche mit leichter Hyperaktivität. Dies würde aber wieder weggehen, wenn ich erwachsen bin, meinte man damals.
Im Sportunterricht war ich eher schlecht. Schlechte Wurftechnik usw.

Zwanghaftigkeit (manchmal nur in Gedanken)
Ich habe keine Zwangshandlungen, aber gelegentlich Zwangsgedanken.

Oft Ungeduld, Verlangen nach sofortiger Bedürfnisbefriedigung
Manchmal kommt es vor, dass ich mich sehr aufrege, wenn etwas nicht sofort funktioniert, oder ich selbst nicht so "funktioniere" wie ich es gerne möchte.
Dies tritt verstärkt bei Müdigkeit und Stress auf.

Die Aggressionen richten sich gegen Gegenstände, aber auch gegen mich selbst, in Form von Selbstbeschimpfungen in Gedanken oder auch als Selbstgespräch, in dem ich mich selber mit Du anspreche. Aber nie gegen andere Menschen.
Wahrscheinlich denkt etwas in meinen Kopf, es könnte meine "negativen" Eigenschaften und vermeintlichen Fehler mit Aggressionen einfach wegpusten. Rationell kann ich mir das nicht erklären.
Vielleicht wirkt sich hier ein mangelndes Einfühlungsvermögen auch negativ auf mich selber aus.

In einigen Fällen werden diese Selbstbeschimpfungen auch zur "Autoaggression"!
Schläge auf den Kopf oder Kopf gegen Gegenstände ohne mich aber zu verletzten.

Diese Aggressionen treten aber meist nur auf, wenn ich alleine bin, oder wenn ich es denke zu sein. In Gesellschaft, unter Kollegen gehe ich merkwürdiger Weise besser mit mir selber um.

Von der Umgebung für egozentrisch gehalten werden
Obwohl mich viele Menschen schätzen, habe das Gefühl, dass mich wenige Menschen nicht richtig einschätzen können. Es gibt immer wieder Leute die meine Anwesenheit meiden, obwohl ich denen bewusst nichts getan habe, gegen die ich im Grunde auch nichts habe.

Weniger Kontakte als die meisten Menschen
Schwierigkeiten enge Freundschaften einzugehen.
Ich tue zu wenig, empfand vergangene Versuche als sehr stressig und Energie-verzehrend.
Habe das Gefühl, ich bin für viele ein Rätsel, sie gehen mir privat aus dem Weg.
Einige Menschen möchte ich auch nicht um mich haben, obwohl ich sie nicht hasse.

Oft in Gedanken, weggedreht sein, träumend
Tagträumer in der Schule. Hatte auch manchmal Blackouts, z.B. nach der vorletzten Stunde heim gehen usw.
Öfter war ich abwesend in Gedanken. Habe dann Gestik und Mimik aus meinen Gedankengängen ausgeführt, was die Leute, die mich sahen, sehr amüsierte.
Heute lebe ich zwar noch sehr in meiner Gedankenwelt, habe es aber wesentlich besser im Griff.

Schwierigkeiten mit Menschengruppen, still sein in einer Gruppe, nichts sagen, am Gespräch nicht mehr teilnehmen
Früher ja, heute viel weniger. Heute aber vorwiegend Flucht in Erzählungen und viel reden!
Doch es kommt immer wieder vor, bei einigen Menschen denen ich nicht vertraue (oft Frauen). Oder wenn es um was Persönliches geht.

Große sensuelle Übersensibilität, z.B. bei Geräuschen
Konnte als Kind die laute Musik, z.B. zum Kinderfasching nicht ertragen, heute keine Probleme mehr damit.

Reizüberflutung
Große Schwierigkeiten als Jugendlicher, zu Beginn meiner Lehrzeit. Leben im Internat mit mehreren Leuten auf einem Zimmer.
Wirkte innerlich wie aufgedreht aber äußerlich wie lahmgelegt, träge, introvertiert. Schwierigkeiten mit Leuten zu kommunizieren. Konzentrationsschwäche, Langsame Reaktionsfähigkeit, Verspannungen im Nacken, Schlaflosigkeit. Nahm meine Umwelt wie hinter Glas war. Wurde es schlimmer, konnte es auch zu kurzen Wutanfällen kommen.

Heute lange nicht mehr so schlimm, weil Rückzugsmöglichkeiten vorhanden und Arbeitsstelle gewechselt.
Aber bei manchen Situationen, wie z.B. längerer Aufenthalt im Supermarkt oder in der Disko tritt es immer wieder auf, aber in einer schwächeren Form. Außerdem habe ich auch gelernt damit zu leben.

Stark analytisch sein
Zu analysieren ist mein Job!

Schwierigkeiten, Beziehungen aufzubauen und zu halten, vor allem was (intime) Freundschaften anbelangt
Aufbauen bisher unmöglich, halten? Keine Ahnung!

Denken bei allem, was man tut
Gedanken kommen immer wenn ich monotone Tätigkeiten ausübe. Manchmal ganze Dramen die im Kopf entstehen, die auch meine Gefühle beeinflussen können. Deshalb habe ich auch Schwierigkeiten mit Akkordarbeit.
Es geht mir auch immerzu Musik durch den Kopf, mit der ich mich aber in langweiligen Situationen auch ablenken kann.

Getriebensein
Der Druck, den ich mir selbst mache ist oft sehr groß.

Essstörungen
Wollte als Kind sehr ungerne essen. Meine Eltern mussten mich oft zum Essen zwingen. Essen war für mich oft unangenehmer als das Hungergefühl.
War sehr schlank. Es gab nur sehr wenig was ich gerne essen wollte. Z.B. Nudeln und Reis.
Habe heute keine Essstörung aber immer noch eine Abneigung gegen Kartoffeln und Sahne.

Wenig Einfühlungsvermögen
Oft ist es mir gleichgültig ob mein Verhalten Gefühle verletzt, wenn ich glaube in guter Absicht zu handeln.
Auch neige ich dazu Bemerkungen zu machen, die der Wahrheit entsprechen, wie z.B. "das Fleisch ist wieder sehr zäh", ohne damit jemanden kritisieren zu wollen. Weil ich aber gelernt habe, dass solche Bemerkungen kränkend sein können, unterdrücke ich sie meistens.
Ich möchte niemanden weh tun, deshalb zögere ich oft, weil ich befürchte das Falsche zu sagen oder zu tun.
Wenn ich jemanden helfen muss, ihn aber damit zwangsläufig weh tue, neige ich nicht dazu zu zögern. (z.B. in der Ersten Hilfe!)

Schwierigkeiten mit sozialer Kommunikation bei logisch rationellen Überlegungen
Z.B. Chef kommt und fragt mich wie lange ich noch brauche. Mir fehlen dann oft die Worte.
Auch kann es vorkommen, dass ich, wenn ich in eine solche Sache vertieft bin, vergesse die Mitarbeiter zu grüßen.

Schwierigkeiten mit Intimität und/oder Sexualität
Trotz sehr großer Sehnsucht nach Zärtlichkeit gehe ich Frauen aus dem Weg.
Möchte mehr Streicheleinheiten ausüben, und nicht so sehr passiv empfangen.
Ich finde es nicht so schwer abstinent zu leben. Vieles findet aber in meiner Fantasie statt, die wiederum einen starken Kontrast zur Wirklichkeit zu Tage legt. Dies verwirrt mich oft.
Händchen halten und Küssen kommen in meiner Fantasie kaum vor.
Habe andere Vorstellungen was am anderen Geschlecht attraktiv ist, oder finde einiges nicht attraktiv.

Dinge auf die lange Bank schieben

Perfektionistisch

Viele dieser Aussagen treffen auch auf meine Mutter zu

- über mich

geschrieben von: martin73